und bin Mediengestalter Azubi an der GSO. Im vergangenen April 2022 habe ich einen Monat im Rahmen des Erasmus+ Programms im Ausland gearbeitet und wollte meine Erfahrungen hier kurz mit Euch teilen.
Mein Betrieb LK RTEL lag im Südwesten Frankreichs kurz vor der spanischen Grenze. Der Großteil der Produktionen waren Werbedrehs, meistens mit Sportlern. Beworben wurde von Mode bis hin zu Surf- oder Skateboards alles was irgendwie ins Angebot von diversen Marken wie beispielsweise Quicksilver, Oakley oder Ruca gehört. Je nach Sport waren wir dafür in Spanien, dem Baskenland, Frankreich und auch den Pyrenäen unterwegs.
Bei den Drehs war ich in einem kleinen Team zeitweise alles vom Tonmann oder dem 1st AC, bis hin zum Kameramann, falls Bedarf bestand. Nach den Dreharbeiten habe ich dann auch diverse Schnittarbeiten übernommen. Da war von Logoanimationen und ganz gewöhnlichem Schnitt auch alles dabei. Wenn ich auch leider nur vier Wochen weg war, konnte ich also trotzdem super vielfältig und kreativ arbeiten, was wir mir bei meinen EB Drehs in Köln oft fehlt.
Die Dreharbeiten und auch alles drum herum haben mir also echt super gefallen und waren für mich persönlich auch eine wirklich angenehme Abwechslung. Zudem habe ich auch für mich Erkenntnisse mitgenommen, inwiefern das Arbeiten im Werbebereich eventuell für mich nach der Ausbildung interessant werden könnte; sicherlich eine der wertvollsten Erfahrungen. Aber es gab auch Schwierigkeiten. Gerade außerhalb des Büros musste ich mal wieder feststellen, dass die französische Bevölkerung nur wenig Englisch spricht. Mit meinem quasi nicht existenten Rest- Französisch aus der 8. Klasse kam es da schon das ein oder andere Mal zu Verständnisproblemen, welche sich aber dann doch immer wieder irgendwie lösen ließen. Alles also halb so wild.
Ich wäre gerne länger geblieben. Ich glaube aber, dass das, was ich an wertvollen Erfahrungen mitnehmen konnte sich dadurch nicht mehr geändert hätte. Ich möchte wirklich jedem empfehlen, das für sich selbst auszuprobieren. Für mich war „Arbeiten im Ausland“ eine dieser Sachen, bei der ich schon früher immer gesagt habe, dass ich das im Rahmen eines Studiums oder so „auf jeden Fall machen werde“, im Endeffekt jetzt aber doch nicht wirklich initiativ geworden war. Erst als ich das selbst realisiert habe, habe ich mich aufgerafft und da der Bewerbungsablauf wirklich simpel war, hatte ich schneller eine perfekte Stelle, als ich gedacht hätte. Das Ganze konnte ich übrigens zu beinahe 100% mit Fördergeldern der EU decken, Geld ist hier also auch keine Ausrede 🙂
Abschließend also von mir die Empfehlung an jeden der das hier liest: Nutzt die Chance Erasmus im Rahmen der Schullaufbahn wahrzunehmen. Nach der Ausbildung findet man vermutlich dann nie mehr den richtigen Zeitpunkt.